Spritkosten
Würde “Spritkosten” zum Unwort des Jahres 2022 gekürt werden, wäre dies nicht verwunderlich. Der Gang zur Zapfsäule schmerzt und Autofahrer überlegen sich zunehmend, welche Fahrt sich lohnt, auf welche sie verzichten können und welche Alternativen möglich sind. In diesem Artikel informieren wir Sie darüber, welche Unterhaltskosten Sie einplanen sollten. Darüber hinaus geben wir Ihnen Tipps, um Sprit zu sparen.
Eine kurze Entwicklung der Spritpreise
1950 kosteten Benzin und Diesel nur um die 56 bis 63 Pfennige. Jener Preis blieb etwa 22 Jahre relativ stabil und unterlag nur kleinen Schwankungen. Dann erfolgte ein sprungartiger Anstieg auf etwa 83 bis 90 Pfennige im Jahr 1974.
Bereits fünf Jahre später mussten Autofahrer für fast eine DM tanken. Bis 1985 stiegen die Preise auf Rekordniveaus von 138 Pfennigen, um in den folgenden Jahren wieder zu sinken. Am Ende des Jahrhunderts kostete ein Liter Kraftstoff in Deutschland etwa 154 Pfennige, also 79 Cent. Die Euromarke wurde im Jahr 2002 erstmals geknackt.
2012 war dann mit fast 1,60 Euro das teuerste Tankjahr der Geschichte. 2022 hat das Potenzial, diesen Rekord zu brechen. Seit April 2020 sind die Preise für Super und Diesel von unter 1,20 Euro auf knapp 2,20 Euro gestiegen.
Unterhaltungskosten - damit sollten Sie rechnen
Gerade bei Neuwagen ist es wichtig zu wissen, dass der Wertverlust des Fahrzeugs wesentlicher ist, als die steigenden Kraftstoffpreise. Zusätzlich sind Verschleiß, Instandhaltung und weitere Fixkosten wie Versicherung einzubeziehen. Bei Gebrauchtwagen fällt der Wertverlust weniger ins Gewicht.
Hier entstanden beispielsweise bei einem vier Jahre alten Dieselfahrzeug der unteren Preisklasse Gesamtkosten von 34,3 Cent im März 2021 auf 39 Cent im März des Folgejahres. Dies bezeichnet einen Kostenanstieg von rund 13 Prozent. Bei einem Benziner der Kompaktklasse stiegen die Gesamtkosten pro Kilometer im selben Zeitraum von 37,6 Cent auf 41,2 Cent und nahmen rund 10 Prozent zu.
Sprit sparen - Tipps und Tricks
Der Umwelt und dem Gelbeutel zuliebe lohnt es sich, Sprit zu sparen. Dies geht auf unterschiedlichen Wegen:
Reifendruck, Gewicht und Co.
Je schwerer das Fahrzeug ist, desto mehr Kraftstoff wird benötigt. Es bietet sich an, Ballast zu entfernen. Dasselbe gilt für Aufbauten wie Dachboxen etc., welche die Aerodynamik mindern. Wenn der Reifendruck zu niedrig ist, ist der Rollwiderstand höher, wodurch der Motor mehr Kraft investieren muss.
Technische Hilfsmittel
Ein Tempomat oder moderne Fahrzeuge mit Automatikgetriebe helfen Ihnen, ökonomisch zu fahren. Steht ihr Neuwagen an einer Ampel, schaltet sich der Motor automatisch ab. Radio, Heizung und Klimaanlage hingegen können den Verbrauch steigen lassen.
Fahrgemeinschaften
90 Prozent aller Erwerbstätigen pendeln allein mit dem eigenen Auto. Gerade bei geregelten Arbeitszeiten können Sie sich mit Ihren Kollegen zusammenschließen. Parkplätze an Zubringern von Schnellstraßen erleichtern die Mitnahme. Plattformen und Apps bringen Sie mit Fremden zusammen, welche täglich die gleiche Strecke zurücklegen.
Kurzstrecken vermeiden
Nicht immer muss es das Auto sein. In der Stadt sind Sie mit dem öffentlichen Nahverkehr oder Fahrrad meist schneller. Die Anschaffung von Satteltaschen oder einem Fahrradanhänger kann sich lohnen, um mit dem Rad Einkäufe zu erledigen.
Vorausschauendes Fahren
Besonders beim Beschleunigen, Stop- and Go und hohem Tempo können Sie sehen, wie der Spritverbrauch steigt. Es lohnt sich daher, vorausschauend zu fahren:
- Auto ausrollen lassen, statt scharf zu bremsen
- Motor nicht warmlaufen lassen
- schnell in höhere Gänge mit geringer Drehzahl schalten
- gemäßigtes Tempo fahren
- Stoßzeiten vermeiden
- Richtig Tanken
Dem ADAC zufolge klettern die Spritpreise vor allem morgens und mittags und die Höhe und sind zwischen 18 und 19 sowie 20 und 22 Uhr günstiger. Grundsätzlich sind Tankstellen entlang der Autobahn bis zu 20 Cent teurer. Mittels vergleichenden Apps können Sie den günstigsten Anbieter in Ihrer Nähe finden.
Tipp: Gerade für Kurzstrecken kann es sich lohnen, ein E-Auto anzuschaffen. Der Staat unterstützt dieses Vorhaben, Ladestationen werden immer weiter ausgebaut und Kommunen vergeben Vorteile an E-Autofahrer. Langfristig kann sich die Investition also lohnen.
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